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Summ, summ, summ, Bienchen summ herum

Anregungen wie Sie Wildbienen in Ihrem Garten unterstützen können

Wildbiene im Anflug

Die Fläche aller Privatgärten in Deutschland zusammengenommen ist größer als die Fläche der deutschen Naturschutzgebiete. Ein enormes Potential also um auch im privaten Bereich den Naturschutz zu stärken. Wildbienen sind in den letzten Jahren bereits bei vielen Gartenbesitzern ins Bewusstsein gerückt. Zunehmend sind sogenannte Bienenhotels in verschiedenen Größen und Ausführungen zu sehen. Diese Nisthilfen aus Baumscheiben oder Bambusröhrchen helfen allerdings nur einem kleinen Teil der Wildbienenarten. Denn tatsächlich gehören etwa 75% der Wildbienen zu den bodenbrütenden Arten. Das heißt, sie benötigen offene, sonnige, sandige Flächen am Boden um dort ihre Bruthöhlen zu graben.

Diese sogenannten Sandbeete oder Sandarien müssen nicht groß sein. Ein kleines Quadrat von 50×50 cm reicht schon aus und lässt sich somit auch gut in kleinere Privatgärten integrieren. Um das Sandarium herum können Pflanzen gesetzt werden, die gut mit Trockenheit zurrecht kommen. Es sollte nur darauf geachtet werden, dass sie die Sandfläche nicht zuwuchern. 


Tipps für die Anlage eines Sandariums

Geeignete Flächen:
Sandarien sollten an einem warmen, besonnten Standort angelegt werden. Im besten Fall ist er auch noch regengeschützt. Möglich ist auch ein flacher Hang. Das Sandbeet sollte mindestens 40cm mal 40cm groß sein, besser noch 1mx1m.

Benötigtes Material:
– Grober ungewaschener Sand mit unterschiedlicher Körnung
– Totholz: Äste, Wurzeln, Rinde etc.
– Brombeerranken oder Rosenschnitt
– Spaten

Vorgehensweise:
1. Als erstes wird eine Mulde von etwa 40 Zentimeter Tiefe ausgehoben. So wird sichergestellt, dass die Wildbienen später genug Platz nach unten haben um ihre Brutröhren in den Sand zu graben.
2. Machen Sie den Förmchentest. Befüllen Sie ein Sandförmchen komplett mit feuchtem Sand und drücken ihn an. Stürzen Sie das Förmchen um und lassen Sie den Sandkuchen etwas trocknen. Wenn er dann immer noch zusammenhält, ist der Sand „klebrig“ genug um ein geeignetes Material für die Wildbienenhöhlen darzustellen.
3. Die Mulde wird mit Sand aufgefüllt. Liegt das Sandarium nicht am Hang, sollte mithilfe des Sands eine leichte Schräge geschaffen werden. So kann das Wasser besser ablaufen.
4. Zum Schluss wird der Sand festgeklopft.
5. Um das Sandarium herum sollte das Totholz verteilt werden. Die Bienen nagen feine Holzfasern ab und stellen aus ihnen einen Klebstoff her mit dem sie ihre Bruthöhlen verschließen.
6. Auf die Sandfläche kommen locker verteilt, einige Brombeerranken oder Rosenschnitt. Dies soll verhindern, dass die Fläche als Katzenklo genutzt wird.
7. Wenn um das Sandbeet herum noch ein wenig Platz zur Verfügung steht, können dort trockenheitsliebende Pflanzen gesetzt werden. Sie tragen optisch zu einer Aufwertung bei und dienen den Wildbienen außerdem als Nahrungsquelle. Geeignet sind Rosmarin, Zitronenthymian, Oregano, Salbei, Lavendel, Fetthenne, Glockenblumenarten, Feder-, Pfingst- oder Kartäusernelken, Johanniskraut oder die Moschusmalve.

Pflege:
Die Sandfläche muss sauber gehalten werden und von wuchernden Pflanzen befreit werden. Diese Pflegemaßnahmen fallen selten an und können mit einer Stunde pro Vierteljahr (bei einer Sandbeetgröße von etwa 50cmx50cm) eingeplant werden.

Beobachtung:
Zu den bodenbrütenden Insekten, die häufig an Sandarien beobachtet werden, gehören:
Flaumsandbiene (Andrena nitida), Grauschwarze Düstersandbiene (Andrena cineraria), Gemeine Furchenbiene (Lasioglossum calceatum), Grabwespen (Spheciformes) und Wegwespen (Pompilidae). Eidechsen nutzen die offene Sandfläche gerne zum Sonnenbaden.

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