Freilaufende Rotwangen-Schmuckschildkröte in Köln, Foto: Leon Brück

Die Rotwangen-Schmuckschildkröte (Trachemys scripta elegans) lebt eigentlich in Amerika. Als kleine Babyschildkröten konnte man sie bis vor einigen Jahren legal im Zoohandel kaufen.  Allerdings werden die Tiere schnell größer und brauchen dann ausreichend Platz. Da die Tiere darüber hinaus auch noch bis zu 40 Jahre alt werden, wird die Pflege manchen Haltern zu aufwendig. Seit Jahren kommt es deutschlandweit immer wieder zu illegalen Aussetzungen. Hierdurch lebt die Rotwangen-Schmuckschildkröte als Neozoon mittlerweile auch in den meisten Kölner Gewässern. Sie ernährt sich dort von Amphibien- und Insekten-Larven, aber auch von kleineren Fischen und Wasserpflanzen. Dadurch wächst der Druck insbesondere auf gefährdete Arten und die Artenvielfalt.

Bislang wurde die Ausbreitung der Rotwangen-Schmuckschildkröte bei uns durch die zu kühle Witterung gebremst. Durch die Klimaerwärmung könnte sich das jedoch in den nächsten Jahren ändern. 2022 konnte eine Eiablage einer Rotwangen-Schmuckschildkröte im Kletterpark des Blackfoot-Beach am Fühlinger See beobachtet werden. Die spätere Kontrolle der Eier ergab, dass sich zumindest in einem der 13 Eier ein Jungtier vollständig entwickeln konnte, ehe es offenbar zu kühl wurde für das Tier. (Bericht zum Gelegefund in Köln)

Mit steigenden Temperaturen steigen nun aber die Chancen, dass die kleinen Schildkröten in den nächsten Jahren voll entwickelt schlüpfen können. Das hätte schwere Folgen für die einheimischen Arten. Vor allem die Jungtiere, die sich vorzugsweise von Amphibien- und Insektenlarven ernähren, sind eine Gefahr für ohnehin gefährdete heimische Arten.

Daher ist es wichtig, dass in nächster Zukunft verschiedene Behörden und Einrichtungen, wie die Unteren Naturschutzbehörden, Biologischen Stationen, Auffangstationen und Zoos zusammenarbeiten. Mögliche Konzepte bestehen hierbei darin, adulte Schildkröten, aber vor allem Jungtiere aus den Gewässern zu entnehmen und in entsprechenden Einrichtungen unterzubringen und so eine weitere Verbreitung zu vermeiden.

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