Ehemalige Kiesgruben
Geschützte Gebiete
Ehemalige Kölner Kiesgruben
Von kargen „Mondlandschaften“ zu Oasen des Lebens
Zu den von der Naturschutzstation betreuten ehemaligen und renaturierten Kiesgruben auf Kölner Stadtgebiet gehören die Naturschutzgebiete „Kiesgruben Meschenich“, „Am Vogelacker“, „Am Ginsterpfad“ und die „Kiesgrube Wahn“. Diese „Biotope aus zweiter Hand“ sind zwar durch menschliche Eingriffe entstanden, haben sich aber zu äußerst wertvollen Rückzugsgebieten für seltene Tiere und Pflanzen entwickelt.
Bei einer naturnahen Entwicklung bilden sich in den ehemaligen Gruben bedeutsame Habitatstrukturen aus. So sind die sonnenexponierten und vegetationsarmen Steilhänge ein geeigneter Platz für an Trockenheit und Wärme gebundene Insekten, wozu zum Beispiel viele Bienenarten zählen. Röhrichte an den Teichen sind Brutplätze für Teichrohrsänger. An den Gebüschrändern ist die Nachtigall zu finden. Die Teiche sind Habitate für Amphibien und viele Insekten (z.B. Libellen). Größere Teiche dienen den Wasservögeln als Brutplatz aber auch als Rast- und Überwinterungsstätte. Aus ehemaligen Kiesgruben können also bei entsprechender Entwicklung wertvollen Biotope werden.
Um diese zu erhalten ist die Naturschutzstation in die Betreuung der Gebiete eingebunden. Durch ein regelmäßiges Monitoring wird die Entwicklung der Tier- und Pflanzenwelt kontrolliert und auch dokumentiert. Dabei wird anhand der Populationsveränderungen bestimmter Tier- und Pflanzenarten eine positive oder eine negative Entwicklung in einem Gebiet festgestellt. Daraus lässt sich wiederum ableiten, welche Maßnahmen notwendig sind, um die wertvollen Gebiete zu erhalten und die seltenen Tiere und Pflanzen zu fördern. Die einzelnen durchzuführenden Maßnahmen werden dann zusammen mit den Behörden geplant. In den ehemaligen Kiesgruben werden zum Beispiel Amphibien-Gewässern angelegt, Freiflächen durch Entbuschungen erhalten, Wiesen und Magerrasen gemäht, Gewässern entkrautet und vieles mehr. Die Maßnahmenumsetzung geschieht in Absprache mit den Behörden und wird meist von externen Auftragnehmern durchgeführt. Die Naturschutzstation übernimmt in der Regel die fachliche Begleitung der Maßnahmenumsetzung. Durch dieses planvolle und konsequente Vorgehen kann zum Beispiel wieder die Wechselkröte im Naturschutzgebiet „Am Vogelacker“ beobachtet werden.