Okt. 19, 2023 | Projekte, Streuobst, Streuobst Seiten

Obstbaumwart Jens Hennig bei der Arbeit
Streuobstwiesen sind ein bedrohtes Element unserer Kulturlandschaft. Immer mehr Obstbäume sterben verfrüht mangels professioneller Pflege und verfügbarer Fachleute. Im LVR-Projekt „Fit im Schnitt: Pflegen, Erhalten, Ernten – Obstbaumwartausbildung von Grevenbroich bis Gummersbach“ lernen regional agierende Obstbaumwart*innen in Form einer mehrjährigen Obstbaumwart-Ausbildung hochstämmige Obstbäume zu pflegen und diese naturschutzfachlich wertvollen Lebensräume als Kulturgut zu erhalten. Im Ausbildungszeitraum von 2020 bis 2023 werden theoretische und praktische Kenntnisse von „A“ wie „Anlage von Obstwiesen“ bis „Z“ wie „Zuccalmaglios Renette“ vermittelt. Die Obstbaumwart*innen stehen am Ende ihrer Ausbildung als Ansprechpartner*innen rund um das Thema Obstbaumschnitt und Streuobstwiesen zur Verfügung. Sie lernen Streuobstbestände nachhaltig anzulegen und zu pflegen. Bei Veranstaltungen und Aktionstagen rund um das Thema werden sie aktiv und können ihr Wissen an die Öffentlichkeit weitergeben und Interessierte gezielt beraten und unterstützen.
Die Biologische Station Rhein-Berg setzt das Projekt in Kooperation mit vier weiteren Biologischen Stationen um. Jede Station betreut jeweils eine Gruppe von 10-12 Obstbaumwart*innen, die vor Ort ausgebildet werden. Das Projekt läuft von 2020 bis Ende Juli 2023 und wird vom Landschaftsverband Rheinland im Rahmen des LVR-Netzwerks Kulturlandschaft gefördert.
Informationen zum Kursprogramm
Die Obstbaumwart-Ausbildung fand über einen Zeitraum von drei Jahren an verschiedenen Kurstagen im Laufe des Jahres statt, sodass die Teilnehmenden das fachliche Handwerk in Theorie- und Praxiseinheiten passend zur Jahreszeit erlernen konnten. Die Idee hinter der längeren Ausbildungszeit: Die Auszubildenden konnten denselben Baum mehrfach bearbeiten und die Auswirkungen der eigenen Schnitte erleben und erfahren. Das erste Ausbildungsjahr startete im Jahr 2020 mit einem Schwerpunkt auf theoretischen Inhalten. Im zweiten Ausbildungsjahr lag der Fokus auf der praktischen Umsetzung. Im Jahr 2022 standen noch das Thema Pflanzung und Veredelung und mehrere Jungbaum- und Altbaumschnittkurse an. Auch die Sortenkunde wurde nochmals vertieft. Ein besonderer Bestandteil im dritten Ausbildungsjahr war ein mehrtägiges Praktikum bei erfahrenen Obstbaumpfleger*innen, welches eigenverantwortlich von den Auszubildenden organisiert und durchgeführt werden musste. Dies bot die Gelegenheit noch tiefergehende Praxiserfahrung zu sammeln und die praktischen Erfahrungen im Obstbaumschnitt noch weiter zu vertiefen.
Über den Referenten
Als Referent für die Theorie- und Praxistage konnte der Biotop- und Landschaftspfleger Detlef Regulski gewonnen werden, der bereits über 50 Jahre Erfahrung im Obstbaumschnitt vorweisen kann. Seit über 30 Jahren beschäftigt er sich schwerpunktmäßig mit der Obstbaumpflege und war bereits für diverse Stadt- und Kreisverwaltungen, Landesverwaltungen sowie Naturschutzverbände und Biologische Stationen tätig. Nebenbei sammelte er Erfahrungen im Bereich der Vermarktung von Streuobst (Herstellung und Verkauf von frisch gepressten Apfelsaft und Essobst auf zahlreichen Veranstaltungen und Märkten). Seit vielen Jahren bietet er Obstbaumschnittkurse an, um sein Wissen an Interessierte weiterzugeben.
Kontakt zu den Obstbaumwart*innen
Sie haben Fragen zum Obstbaumschnitt oder möchten bei der Anlage einer Streuobstwiese beraten werden? Senden Sie uns eine Nachricht an: info@nabu-bslk.de
Wir vermitteln Ihnen Kontakt zu unseren Obstbaumwart*innen!
„Fit im Schnitt“ ist ein gemeinsames Projekt von:
Biologische Station Rhein-Berg (Rheinisch-Bergischer Kreis)
Biologische Station Oberberg (Oberbergischer Kreis)
Biologische Station im Rhein-Kreis Neuss
NABU Naturschutzstation Leverkusen-Köln
Biologische Station Mittlere Wupper (Wuppertal, Solingen, Remscheid)

Okt. 4, 2023 | Aktuelles, Amphibien

Feuersalamander
Die „Salamander-Pest“ (kurz Bsal), ist ein vermutlich mit dem Tierhandel aus Asien eingeschleppter Hautpilz, der Amphibien befällt. Für Menschen ist eine Infektion mit dem Pilz Batrachochytrium salamandrivorans harmlos. Infizieren sich aber heimische Feuersalamander oder Molche mit dem Erreger, kann es zu regelrechten Massensterben kommen. Da besonders der Kammmolch im Kölner Raum ohnehin schon stark bedroht ist, kann eine Ausbreitung der Krankheit unsere gesamte Kölner Population gefährden.
In Köln kommen Feuersalamander eigentlich nicht vor. Wenn sie hier auftreten, dann handelt es sich in aller Regel um ausgesetzte „Haustiere“, die ihren Haltern lästig geworden sind. In Köln wurde nun ein vermutlich aus privater Zucht stammender Feuersalamander mit Anzeichen für eine Bsal-Infektion in freier Wildbahn gefunden. Damit besteht die Gefahr, dass solche ausgesetzten Tiere wildlebende heimische Amphibienarten anstecken. Der seltene Kammolch beispielsweise wäre hierdurch stark bedroht.
Unsere dringende Bitte: Wenn Sie in Köln Feuersalamander finden, stellen Sie diese sicher und melden sich umgehend bei uns. Vermeiden Sie dabei Hautkontakt. Wir holen die Feuersalamander dann bei Ihnen ab und isolieren die erkrankten Tiere, um eine weitere Ausbreitung des Erregers zu verhindern. Die Bitte gilt ausschließlich für den Raum Köln, da hier keine wildlebenden Feuersalamander vorkommen und davon ausgegangen werden muss, dass jedes gesichtete Tier aus privater Haltung stammt.
Sie erreichen und unter: 0157 39 33 03 65
Unser Aufruf im WDR (ab Minute 09:58): https://www.ardmediathek.de/video/lokalzeit-aus-koeln/lokalzeit-aus-koeln-oder-13-10-2023/wdr-koeln/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLXNvcGhvcmEtNmZjYzI1ZDUtMjAxNi00YjgzLWE2NzgtMWFlZjViYTk5Zjcy
Das Team der NABU-Naturschutzstation Leverkusen-Köln bedankt sich für Ihre Mithilfe.
Feb. 2, 2023 | Aktuelles, Amphibien

Für das Jahr 2022 hat die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) die Wechselkröte Bufotes viridis zum Lurch des Jahres gewählt. Traditionsgemäß fand dazu wieder eine internationale Fachtagung statt, auf der herpetologisch Interessierten, behördlichen und ehrenamtlichen Naturschützern sowie Wissenschaftlern die Möglichkeit geboten wurde, ihre Untersuchungsergebnisse, insbesondere aber auch Naturschutzprojekte, vorzustellen und mit Fachleuten und Kollegen/-innen zu diskutieren. Die Vortragssprache war deutsch, für Gäste aus dem nicht deutschsprachigen Ausland waren englischsprachige Beiträge möglich.
Die mittlerweile 35. Internationale Fachtagung der AG Feldherpetologie und Artenschutz fand vom 19. bis 20. November 2022 in Kooperation mit der NABU-Naturschutzstation Leverkusen-Köln und dem Landesfachausschuss Amphibien- und Reptilienschutz des NABU NRW statt. Tagungsort war das bekannte Museum Alexander Koenig, Adenauerallee 160, 53113 Bonn.
Schwerpunkte der Tagung waren:
– Neue Erkenntnisse zur Biologie, Ökologie und Systematik
– Monitoring, Langzeituntersuchungen und Bestandssituation
– Gefährdungssituation sowie aktuelle Schutzkonzepte und Schutzmaßnahmen
Video: Beiträge der internationalen Fachtagung zur Wechselkröte
Juli 14, 2022 | Aktuelles
Exkursion durch das Naturschutzgebiet „Am Hornpottweg“ in Köln
Kern des Naturschutzgebiets ist eine ehemalige Kiesgrube, die in den 1980er Jahren unter Schutz gestellt wurde. Sie ist nicht verfüllt worden. Am oberen Grubenrand verläuft ein Rundweg, von dem aus sich das Gebiet sehr gut überblicken lässt. Thema ist die Ganzjahresbeweidung mit Wasserbüffeln, die im Sommer von Galloways unterstützt werden.
Hinweis: Der Rundweg ist nicht vollständig barrierefrei. Ein kleiner Abschnitt (etwa 20% des Weges) ist so „zerklüftet“ und von umgestürzten Bäumen übersät, dass er mit Rollator oder Rollstuhl nicht passierbar ist. Es besteht aber die Möglichkeit, an der Stelle auf die Berliner Straße auszuweichen, und anschließend wieder zur Gruppe hinzuzustoßen.